29/11/2025 0 Kommentare
Meine schwedische Familientradition
Meine schwedische Familientradition
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Meine schwedische Familientradition
Von Anna Maderlechner
Meine Mama trug immer denselben Tartan-Rock, rot-schwarz kariert,mit einer weißen Bluse –den Weihnachtsrock. Sie trägt ihn sogar heute noch, mit 81 Jahren, an Weihnachten.
Weihnachten war für uns immer am 24. Dezember. Es begann damit, dass wir früh am Morgen ins Wohnzimmer hinaufgingen, wo der schön geschmückte und leuchtende Baum stand. Die Geschenke lagen bereits darunter, und natürlich fingen wir sofort an zu rätseln, was sich wohl in den Päckchen befand.
Milchreis von Oma
Meine Oma Lizzie begann direkt nach dem Frühstück, den Milchreis vorzubereiten. Dafür wurde der größte Topf im Haushalt verwendet – ein orange-roter Le Creuset.„Mit roter Milch“, sagte sie immer –das bedeutete, dass nur die 3 % fetthaltige Kuhmilch verwendet werden durfte, zusammen mit ein paar Teelöffeln Zucker. Eine Stunde lang stand sie am Herd und rührte langsam um.
Zum Schluss kam eine geschälte Mandel in den Topf.
Den Milchreis gab es bei uns als Mittagessen – so waren wir satt, bevor die Bescherung begann und später das feierliche, lange Abendessen folgte. Wer die Mandel in seinem Milchreis fand, musste ein Reim aufsagen und durfte sich (heimlich) etwas wünschen.
Aus den Resten des Milchreises – und es war immer ein riesiger Topf! – wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Nachtisch zubereitet. Geschlagene Sahne kam zum kalten Milchreis dazu, und das Ganze nannte sich Ris à la Malta. Wir alle liebten es, besonders meine ältere Schwester Lotta. Es war köstlich, aber auch sehr sättigend.Serviert wurde es kalt, mit Brombeermarmelade, in kleinen japanischen Reisschälchen in Blau und Weiß – mit dazu passenden Löffeln aus Keramik.
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